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Alexander Wolkow

 
Alexander Wolkow
Alexander Wolkow
 

Name: Wolkow, Alexander Melentjewitsch
aka: Alexander Volkov, Aleksandr Melentevich Volkov
geboren: 14. Juli 1891 in Ust-Kamenogorsk (Sibirien)
gestorben: 03. Juli 1977 in Moskau

Aus dem Klappentext von „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ (1971):
Alexander Wolkow [...] versuchte sich schon als Junge in der Literatur, fühlte sich aber mehr zu den exakten Wissenschaften hingezogen und studierte Mathematik. Er wurde Professor der Mathematik an einer Hochschule und nahm erst mit 50 Jahren sein literarisches Schaffen wieder auf. [...]
„Der Zauberer der Smaragdenstadt“ (eine freie Nachdichtung nach „The Wizard of Oz“ des amerikanischen Schriftstellers Lyman Frank Baum) gehört zu den populärsten Märchen Wolkows.

 
 

Alexander Melentjewitsch Wolkow wurde am 14. Juli 1891 in der Stadt Ust-Kamenogorsk, im Osten Kasachstans, geboren. Der zukünftige Schriftsteller war noch keine 4 Jahre alt, als ihm der Vater das Lesen beibrachte. Zu den Büchern, die er in seiner Kinder- und Jugendzeit las, zählen Werke von Jules Verne, Mayne Reid und Charles Dickens. Schon früh reifte in ihm der Wunsch, Schriftsteller zu werden.

Im Alter von 6 Jahren wurde Wolkow sofort in die zweite Klasse der städtischen Schule aufgenommen und mit 12 beendete er sie als einer der besten Schüler. Im Alter von 12 Jahren schrieb er nach eigenem Bekunden an seinem ersten „Roman“, einer Robinsonade.

Er absolvierte ein Lehre als Buchbinder und besuchte anschließend das Lehrerbildungsinstitut in Tomsk. 1910 machte er seinen Abschluss und wurde Schullehrer in Ust-Kamenogorsk. Er unterrichtete Physik, Mathematik, Russisch, Literatur, Geschichte, Geographie, Zeichnen und Latein.

Als Autodidakt lernte er Deutsch und Französisch. 1917 wurden als erste Werke einige seiner Gedichte veröffentlicht.

1926 zog er nach Jaroslaw, wo er ebenfalls als Lehrer arbeitete. 1929 zog er nach Mosakau, wo er als stellvertretender Direktor einer Arbeiterfakultät tätig war. 1931 beginnt der fast 40-jährige Wolkow ein Studium an der „Mathematischen Fakultät der Moskauer Universität“. Er absolvierte das 5-jährige Studium innerhalb von sieben Monaten und wurde im August 1931 Dozent der „Moskauer Hochschule für Buntmetalle und Gold“. Dort lehrte bis zu seiner Pensionierung im Februar 1957 höhere Mathematik.

In den 1930er Jahren lernt Wolkow nach Deutsch und Französisch auch noch Englisch. Für ein Praktikum versuchte er, die Erzählung des amerikanischen Schriftstellers Lyman Frank Baum „The Wizard of Oz“ zu übersetzen. Das Buch gefiel ihm. Er begann, es unter einem Synonym nachzuerzählen. Bei der Umarbeitung fügte sich dann eine Änderung an die andere. Aus Dorothy wurde Elli, Totoschka kann nach der Ankunft im Zauberland sprechen und der Zauberer aus dem Land Oz bekam den Namen und Titel „Goodwin, der Große und Schreckliche“ ... - Eine Ergänzung folgte der nächsten, und das Märchen des Amerikaners Lyman Frank Baum verwandelte sich in Wolkows ureigenstes Märchen.

Der bekannte Kinderbuchautor Samuil Jakowlewitsch Marschak wurde 1937 mit dem Manuskript des „Zauberers“ bekannt gemacht und danach auch mit dem Übersetzer, und er riet diesem, sich professionell mit der Literatur zu beschäftigen. Wolkow hörte auf diesen Rat. Neben seiner Lehrtätigkeit und auch später schrieb er neben den Zauberland-Märchen eine Reihe historischer Romane für Kinder.

Der „Zauberer der Smaragdenstadt“ wurde 1939 in einer Auflage von 25.000 Exemplaren herausgegeben, ein Jahr später folgten 2 weitere Auflagen mit 25.000 und dann sogar mit 175.000 Exemplaren.

Richtig erfolgreich wurde das Buch dann Anfang der 1960er, mit den wunderschönen Bildern des Künstlers Leonid Wladimirski. Seitdem wurde das Buch regelmäßig neu aufgelegt und erfreut sich eines beständigen Erfolges. Viele junge Leser in der Sowjetunion (& ihren Nachfolgestaaten), sowie im Ausland begaben sich seither auf eine Reise, deren Weg mit gelben Ziegelsteinen gepflastert ist ...

Durch den Erfolg sah sich Alexander Wolkow genötigt, fünf (sehr gelungene) Fortsetzungen zu schreiben, was seine Biographie wieder der von Lyman Frank Baum angleicht, der seine Position als „Geschichtsschreiber von Oz“ auch nie wieder los wurde.

     
 
     

Der unglaubliche Erfolg des Smaragdenstadt-Zykluses von Alexander Wolkow, als Autor der zeitgenössischen klassischen Kinderliteratur, wurde immer wieder auch darauf zurückgeführt, das das Originalwerk von Baum jahrelang nicht auf dem vaterländischen Markt erscheinen durfte. Nichtsdestoweniger ist der Zyklus Wolkows die Frucht der eigenen Fantasie. Auch wenn er sich für seine Fortsetzungen einiger Elemete der Baumschen Folgebände bediente, erzählte Wolkow völlig neue Geschichten. Natürlich verfasste er auch andere Werke, von denen mir allerdings keine Übersetzungen auf dem deutschen Markt bekannt sind. Wolkow ist darüber hinaus in Russland auch als Übersetzer bekannt, so übersetzte er beispielsweise in den 1940er Jahren zwei Werke des Franzosen Jules Verne („Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac“ und „Der Donaulotse“) ins Russische.

Alexander Melentjewitsch Wolkow starb am 3. Juli 1977 in Moskau.

 

Dieser Artikel basiert zu weiten Teilen auf Informationen aus:
- Alexander Fjodorow: „Der Zauberer des Wunderlandes“; In: „Sowjetliteratur 8/1987“, Moskau 1987, S. 177-183.

 
 

Bibliographie der Smaragdenstadt-Bücher
weitere Werke Alexander Wolkows

 

www.smaragdenstadt-fanpage.de
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