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Der wundersame Zauberer der Smaragdenstadt

 
Programmblatt zu "Der wundersame Zauberer der Smaragdenstadt", Schwedt 2004  

Premiere: 25. November 2004

 

Elli - Nadine Panjas
Gingema, eine böse Zauberin - Alexandra Ulrich
Willina, eine gute Zauberin - Helga Isensee
Scheuch, eine Vogelscheuche - Ines Heinrich
Eisenmann, ein Holzfäller - Rüdiger Daas
Der Menschenfresser - Gerd Opitz
Der feige Löwe - Uwe Heinrich
Der Türenminister - Roland Möser
Der Zauberer Goodwin - Roland Möser
Bastinda, eine böse Zauberin - Elisabeth Zwieg
Der geflügelte Affe vom Dienst - Alexandra Ulrich

 
Programmblatt zum Theaterstück 2004   weitere Theaterstücke, Musicals, etc. ...  

 

Rezension der Premiere am 25.11.2004:
Das Theaterstück "Der wundersame Zauberer der Smaragdenstadt" ist eine Kooperation 2er Spielstätten und -arten: der Uckermärkischen Bühnen Schwedt und des Puppentheaters PLECIUGA Szczecin. Die Umsetzung war nun der Gestalt, dass die Eingangs und Endsequenz in Kansas mit Marionetten dargestellt wurden. Außerdem wurden die Käuer (hier als "Mümmler" bezeichnet) sowie die Zwinkerer von / mit Puppen gespielt … was dem Ganzen durchaus ein märchenhaftes Ambiente schuf.

"Der wundersame Zauberer der Smaragdenstadt", Schwedt 2004 - das Bild stammt aus der  Onlineversion eines Artikels der "Märkischen Oderzeitung"Die Handlung des Stückes ist dem Nutzer dieser Webseite naturgemäß bekannt. Anzumerken bleibt, dass die Zuschauer auf eine Flussüberquerung verzichten mussten, was der Umsetzung in einem Theater aber durchaus erlaubt sein sollte. Die Mohnfeldsequenz wurde aus dramaturgischen Gründen innerhalb des Stückes nach hinten verlegt und von den fliegenden Affen Wolkows bzw. Baums blieb nur noch ein sabbernder Diener Bastindas übrig. Das ist zwar schade, aber für alle die, die darüber nicht hinwegsehen wollen, bleibt immer noch, das Buch zu lesen. Einer Theateradaption steht die eine oder andere Änderung des klassischen Stoffes zu. Die Initiatoren von "Der wundersame Zauberer der Smaragdenstadt" haben es durchaus verstanden, die Geschichte liebevoll und mitreißend umzusetzen. Das meist sehr junge Publikum (Kinderkarten- und Schulgruppen) war mitgerissen und zeigte das auch durch zwischenzeitige Beifallsstürme und "Warnungen" (etwa vor dem Menschenfresser oder dem tödlichen Mohnblumenfeld).

Die handlungsbegleitenden Erzähler-Texte wurden erst in Deutsch und danach in Polnisch vorgetragen. Das störte keineswegs & ist in Anbetracht der logistischen Nähe des Theaters zum Nachbarland Polen durchaus konsequent. Darüber hinaus ist es zu begrüßen, dass Kinder (als Hauptzielgruppe des Theaterstückes) ein Verständnis für andere Kulturen und Sprachen entwickeln lernen. Ich empfand jedoch die Textpassagen als zu laut, saß aber auch in Nähe zur Bühne, so dass das als subjektive Meinung in der Gesamtbewertung des Stückes als "sehr unterhaltsam" kaum von Bedeutung sein dürfte.

 
Die Darsteller während der Verabschiedung, Premiere 25.11.2004
 

Den furiosen Beginn des Stückes nahm die Hexe Gingema (Alexandra Ulrich) ganz für sich ein und schickte einen gewaltigen Sturm los, die Menschheit zu vernichten. Gingemas Bühne neben der eigentlichen Hauptbühne Kansas war der Zauberhöhle, wie Leonid Wladimirski sie gezeichnet hatte, stark nachempfunden, sogar Kleinigkeiten der Illustration waren im Bühnenbild zu entdecken. Eine weitere visuelle Anlehnung war dann in den Thronsaal-Szenen unmittelbar nach der Pause mitzuerleben, als der Zauberer in 4facher Gestalt (riesiger Kopf, Meerjungfrau, Ungeheuer, Feuerball) die Freunde auf den Feldzug gegen Bastinda schickte. Dem für die Ausstattung verantwortlichen Herrn Volker Walther und seinen Mitarbeitern/innen, sei an dieser Stelle herzlichst gedankt für das fantasievolle Arrangement.

Allerdings muss ich anmerken, dass ich den Eindruck hatte, das Stück käme nach der Pause nicht richtig in Gang. Das mag größtenteils am Handlungsverlauf liegen. Die Pause fand mit Eintreffen in der Smaragdenstadt statt, die darauf folgenden Szenen im Thronsaal der Smaragdenstadt waren zwar hervorragend umgesetzt, sowohl - wie schon bemerkt - von der Ausstattung als auch von den Leistungen der Darsteller/innen, aber im Buch hat dieser Einschub die Funktion, die Handlung wieder etwas zu verlangsamen bzw. zu beruhigen ... das ist im Theater aber unmittelbar nach einer Pause doch etwas fehl am Platze. Ein ähnlicher schwungvoller Auftakt wie zu Beginn des Stückes wäre [meinerseits] auch nach der Pause wünschenswert gewesen. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie man das der Handlung folgend hätte umsetzen können.

Das Handlungskapitel nach der Enttarnung Goodwins wurde stark verkürzt, um den jungen Zuschauern gerecht zu werden, die nach 2 Stunden die Schauspieler mit Applaus verabschiedeten.

Bemerkenswert fand ich den Ansatz der Figur Scheuch, dass sie anfangs viele Worte verwechselt und man so besser mit bekommt, wie Scheuch ständig dazu lernt. Bei der Darstellung der Figuren hat mir besonders Alexandra Ulrich als Gingema und Gerd Opitz als Menschenfresser gefallen. Scheuch, der Eiserne Holzfäller und der Löwe wurden überzeugend mit Leben gefüllt und auch die schwierige Figur Elli wurde von Nadine Panjas (die im Sommer noch Dag, der Knappe von Ritter Runkel war) gemeistert. Schwierig ist die Rolle der Elli ja vor allem deshalb, weil sie eigentlich ein kleines Mädchen von unter 10 Jahren ist, aber Abenteuer erlebt und mit einer Altersweisheit reagiert, die halt mit der Kindheit unvereinbar scheinen.

Dem Theater in Schwedt bleibt zu wünschen, dass das Stück den ganzen Dezember über gut besucht sein möge von jungen und älteren Leuten, die sich darauf freuen, mit Elli und ihren 3 Freunden über die gelbe Backsteinstraße zu wandern und spannende mitreißende Abenteuern zu erleben.

 

www.smaragdenstadt-fanpage.de
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